16.09.05 - San Francisco - Unterschlupf für eine Woche

Ich befinde mich gerade bei Steffen, einem alten Freund aus Studienzeiten und habe Unteschlupf für eine Woche gefunden.

Aber der Reihe nach....

Burningman - Black Rock City

Es dauert ein bis zwei Wochen, bis die Wahrnehmung der Aussenwelt außerhalb des Burningman sich normalisiert hat. Nicht umsonst gibt es eine "Decompressions-Party" Anfang Oktober in San Francisco, für die, die noch nicht in die reale Welt zurückgefunden haben...;-)
So langsam get es auch bei mir wieder......
Was für ein Schock, nachdem ich den Burningman verlasen habe... Leute wollen Geld, für Getränke oder Essen, die Menschen hier laufen alle angezogen herum, es gibt keine Kostüme, keine Animationen, keine Künstler...., die Welt besteht auf einmal nicht mehr nur aus aufstehen (wo auch immer man ist), loslaufen, im nächsten Zelt hängen bleiben, mit Freude Getränke wie Bier, Drinks, Coctails gereicht zu bekommen, nach dem 3ten Joint sich in die Chill Areades Zeltes zu begeben und dort 2-3 Stunden auf Sofas abzuhängen; aufzustehen und mit dem Vorsatz ganz Black Rock City zu erkunden mutig aus dem Zelt zu laufen, nur um 10 Meter weiter das gleiche Schicksal zu erleiden.... Wieviel Uhr it es doch gleich ? Hmm, ich weiss nicht, ..., aber es macht nichts, da alles 24 Stunden belebt ist und das Fest kein Anfang und kein Ende hat....
Sicher, ich könte was essen.... hatte das Nachbarzelt nicht frisches Sushi im Program, dass Sie bei Sonnnuntergang servieren ? 2 Stunden später sitze ich an einem Tisch und esse hervorragendes, frisches Sushi das mir ein Ober mit Kravatte (!) serviert..... Nachdem ich mich dann mit den Jungs neben mir anfreunde geht es dann zu einer weiteren location, wo......... (und so weiter....;-)

Es ist ein heftiges, nicht zu vergleichendes Ereignis, wenn sich 35.000 Menschen jeglicher Couleur in der Wüste treffen um 7 Tage, 24 Stunden sich selbst zu feiern und diese Freude mit anderen zu teilen...
Black Rock City - so wird die Stadt genannt - ist für eine Woche die 5. grösste Stadt Nevadas. Es gibt einen Stadtplan, die Strassen haben Namen und Kreuzungen, einen eigenen Radiosender, einen eigenen Flugplatz, eigene Sherrifs, eigene Poststelle, und das wichtigste... es gibt kein Geld. Es gibt nichts zu kaufen und nichts zu verkaufen - wer mit Geld agiert, fliegt raus....
Die Aussmaße sind riesig. Der Mann in der Mitte des Halbkreises ist von der "Playa" umgeben, die einen Durchmeser von ca. 2 Kilometer hat - das ist die Freifläche in der Mitte, die Heimat für die Künstler, Partywagen und Exibitions ist. Dann beginnen in Halbmondform die Aufbauten und Strassen, die jeweils nochmals einen Kilometer nach aussen reichen..... Das Gelände hat also so ca. 4 Km. im Durchmesser, so dass schnell klar wird, warum hier ein Fahrrad sehr von Nutzen ist....
Ach ja, und tagsüber hats bis zu 40 Grad, Nachts bis zu 0......

Samstag Nacht, der vorletzte Tag, der Mann wird angezündet.... Alle sind auf der Playa um die Holzstatue gruppiert und in einer langen Zeremonie wird der "Mann" verbrannt..... Last eure Fantasie spielen und stelt es euch vor.......

Ich denke, ich habe so ca. 5% der vorhandenen Exibitions gesehen..... Ein Grund um mal wieder vorbeizuschauen......

Auf dem Weg nach San Francisco

Die nächsten Tage sind wie erwähnt etwas schwierig und zäh.... ;-) Es passiert längst nicht so viel und das "Ich bin begeistert"-Konto ist zu voll, um aha-Erlebnisse zuzulassen.....
Ich fahre ein wenig in den Norden und rüber zur Küste. Dort sind die bekannten Redwoods, riesige beeindruckende Bäume- aber es ist saukalt ud neblig. Ich fahre die Küste runter auf der 101 und der Küstenstrasse, der 1 bis nach San Francisco.

Bevor ich Steffen anfahre, übernachte ich noch eine Nacht bei Bob und Nina, die das "Airhead" Camp auf dem Burningman gestellt haben, auf dem ich eine Woche gelebt habe...... Ein netter Abend -> Vielen Dank Nina und Bob....

Ich komme bei Steffen an und es steht Erholung auf dem Programm.....