Peru - 1

Auf dem Weg nach Lima, Inland Gebirgskette

Sonntag 23 April, 2006 - Lima/Peru

Peru ! Oh Mann, ein anders Land und keine Ahnung, was uns dort erwartet.... Traveller berichten, dass es ganz anders ist als Ecuador.... und.... es stimmt !

Die letzten Kilometer in Ecuador an der Küste sind voller Banananplantagen und wir fahren durch eine Stadt, die sich selbst die "Bananenhaupstadt der Welt" nennt..... Alles grün ;-)

Dann kommt die Grenze.... und es ist mal wieder so, dass man sich als Europäer so eine Grenze nicht vorstellen kann.. Es ist ein Mix aus geschäftigem Treiben, Händler und Leute überall, zum Teil offizielle Beamte, zum Teil Scharlatane, und eine 20m lange Brücke, die den Übergang darstellt. Aber was ist das für ein Übergang ? Man kann hier nicht fahren, weil die Leute in Hunderten (in Scharen) hin und her laufen, es gibt hier keine Kontrollen und man merkt erst dass man in Peru ist, wenn man fragt und es jemand sagt..... Wie immer müssen wir unseren Papierformalitäten selber hinterherrennen und danach schauen, dass wir die richtigen Stempel im Pass haben...... (Mann kann auch durchfahren - also eher schieben ;-) Doch wie immer macht es doch auch Spaß und 20 Minuten später haben wir die Stempel und sind in Peru. Keine Fragen, keine Kontrollen, keine Sorgen, keine Probleme...

Peru...... doch so ganz anders als Ecuador, obwohl nur ein paar Kilometer die Länder trennen..... Das erste was Du siehst, ist der Unterschied im Lebensstandard, Häuserbau, Infrastruktur, Armut, Landschaft... Das Treiben ist wilder und geschäftiger....

Wir fahren ein paar Kilometer weiter ud die ersten wilden Sandlanschaften stechen ins Auge.... Die paar tausend Kilometer Küste die Peru hat, erscheinen unerschlossen, wild, und voller sandiger Dünen und trockenen Gebirgsketten... Was für ein Unterschied...... Eine Stunde von Ecuador entfernt befinden wir uns inmitten von Afrika, Libanon, Äthiopien, im Al-Quaida-Gebiet in Afgahnistan... unglaublich..... Sanddünen, trockene Landstriche von 200 Kilometern Länge und nicht mal eine Tankstelle in der Reichweite von Käfers Yamaha...... Was für ein Kontrast...... und da ist dann auch noch der Wind, der stetig, aber nichts desto trotz heftig uns den Sand ins Getriebe (oder ins Gesicht) bläst und die Fahrt auf dem Mofa abwechslungsreich macht.......

Wo sind wir ?...... Wer hätte das gedacht......

Lima ruft, und so spulen wir Kilometer um Kilometer ab und fahren die Panamericana (es ist die einzige Strasse Perus, die von Norden nach Süden führt (und andersherum auch ;-) an der Küste nach Lima..... Es sind ca. 1.400 Km. bis nach Lima und wir fahren..... und fahren.....

Mittlerweile ist der Wäschevorrat der 3 Leidensgenossen (Sabri, Käfer und ich) erschöpft und die T-Shirts werden dreckig getragen, die Unterhosen sind auch nicht mehr ganz sauber, und die Socken will ich nicht näher beschreiben müssen ;-) Unser Ziel ist Lima, und da müsse mer hin....
(Das Problem beim Reisen ist, dass Du mindestens 2 Nächte - also einen vollen Tag - irgendwo sein mußt, um Wäsche zu machen..... und wir haben doch keine Zeit..... ;-)

Die Devise heißt FAHREN..... und nicht nach hinten schauen... ;-)

Na, da kommt uns doch gelegen, dass ca. 80 Kilometer im Landesinneren eine Gebrigskette entlangläuft, die mehr als 50 Berge beherbergt, die höher als 5.700m sind ! ... Das wollen wir uns mal anschauen......

Also rein ins Vergnügen- und von Meereshöhe auf 4.000 Meter innerhalb von 40 Kilometern auf ungeteerten Pisten uns hochgeschraubt...... und geschraubt..... an verschiedenen Vegetationen und Klimas vorbei rein in das nächst Tal...... Was für ein Erlebnis......

Und dann kommen sie.... die Gebirgsketten, die Gipfel, die Berge..... Ein ähnliches Panorama gibt es wohl nur im Himalaya..... wie geil ! ............

Was für ein Land... Peru..... An der Küste die trockene Sand und Gesteinslandschaft mit endlosen flachen und sandigen Flächen, dann mal kurz auf die knapp 7.000 Meter hohen Gebirgszüge und weiter nach Osten- das Amazonasbecken in dem der Amazonas entspringt, als tropisches Gegenpart zu Küste...... Oh Mann......

Als wir es auf einer langgezogenen Abfahrt richtig laufen lassen, werden wir unten von der Polizei freundlich aber bestimmt angehalten. Ohne eine Radarpistole zu benutzen, geben sie vor, dass wir anstatt 45 km/h, 74 km/h gefahren sind. Konsequenz: sie ziehen unsere Fuehrerscheine ein und wir koennen sie dann auf der deutschen Botschaft in Lima gegen eine Gebuehr von 200 Dollar wiederbekommen.
Das ist uns natuerlich zu kompliziert und unter Einsatz all unserem diplomatischen Geschick, kostet es am Ende nur 50 Dollar, und die Fuehrerscheine koennen wir behalten. Ob das Geld auch tatsachlich in die Staatskasse fliesst, darf bezweifelt werden...;-)
 
Und uns treibt es weiter bis wir in Lima ankommen...... fertig, dreckig, und froh.......

Jetzt sitze ich im Hostal und schreibe diese Zeilen mit einer kleinen Unterstützung von Marlboro und "Ron Cartavio Black".... während Käfer gerade, um kurz nach 14:00 auf dem größten peruanischen Markt, kurz vor unserer Haustür sein Übel treibt..... Sabri liegt neben mir auf dem Bett und hier tritt schon unverständlicherweise die erste Langeweile ein... ;-).....

Willkommen in Peru/Lima...... mal sehen, wo es uns als nächstes hintreibt........